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Auf den Spuren Caspar David Friedrichs

Mit Caspar David Friedrich durch die Sächsische Schweiz

Zum 250. Geburtstag des deutschen Romantikers Caspar David Friedrich (1774-1840) wurde der nach ihm benannte Wanderweg in der Sächsischen Schweiz überarbeitet und im Frühjahr 2024 für Wanderlustige und Kunstinteressierte wieder geöffnet.

 

Der gut 15 Kilometer lange Rundwanderweg führt von Krippen Richtung Schöna und über Kaiserkrone und Wolfsberg zurück. Die Route folgt historischen Pfaden, auf denen der Künstler viele seiner Motive entdeckte und zeichnete. Diese Skizzen verarbeitete er später für seine berühmten Gemälde, wie „Wanderer über dem Nebelmeer“ und „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“. Meist setzte er seine Fels-, Baum- oder Waldstudien im Atelier in ganz neuen, veränderten Landschaftskompositionen um.

 

Tolle Ausblicke auf die Felsen des Elbsandsteingebirges vom Caspar-David-Friedrich-Weg bei Krippen. © Franziska Rößner
Auf dem Caspar-David-Friedrich-Weg entlang der Elbe. © Franziska Rößner

Caspar David Friedrich und die Gegend um Krippen

Im Frühjahr 1813 besetzte Napoleon Dresden. Caspar David Friedrich floh daraufhin ins nahe Elbsandsteingebirge, zu einem Freund in Krippen. Von dem kleinen Dorf an der Elbe unternahm er seine Ausflüge in die Umgebung. Er nutzte diesen Aufenthalt für zahlreiche Zeichenstudien. Bäume, Wurzeln, Felsen, Ausblicke, die typischen Sandsteinbrüche oder auch Waldwege und die faszinierenden Landschaftsformen hielt er in seinem Skizzenbuch fest.

 

Auf Motivsuche im Sandsteingebirge

Auf Infotafeln entlang des Weges können wir nun anhand von Abbildungen der betreffenden Gemälde und Zeichnungen des Künstlers selbst vergleichen – gibt es seine Motive in der Natur tatsächlich? Wie hat er seine Eindrücke in seinen Bildern verarbeitet? Selbst Kenner der Sächsischen Schweiz werden auf dem Caspar-David-Friedrich-Weg das Elbsandsteingebirge mit anderen Augen sehen und vielleicht das eine oder andere Neue entdecken.

 

Bild "Wanderer über dem Nebelmeer": Infotafeln stehen an verschiedenen Orten entlang des Casar-David-Friedrich-Weges.
Das berühmte Bild "Wanderer über dem Nebelmeer" zum Vergleichen - die alten Infotafeln wurden 2024 erneuert. © F. Rößner

Der schon seit 2001 bestehende Weg wurde 2024 um einen Abschnitt sowie neue Aussichten erweitert. Auch ein Picknickplatz wurde errichtet und auf der Wanderroute wurden 75 Wegweiser angebracht, damit sich niemand verlaufen kann. Weil in einigen Abschnitten auch viele abgestorbene Borkenkäfer-Fichten entfernt wurden, ergeben sich neue Ausblicke ins Elbtal und auf die rechtselbigen Sandsteintürme.

 

Der Friedrich-Weg bietet die tolle Gelegenheit, die originalen Inspirationsorte der Deutschen Romantik zu erleben und Kunstgeschichte, körperliche Aktivität und Naturerlebnis auf einmalige Weise zu verbinden. Wer sich zuvor im Albertinum Friedrichs Bilder anschaut, wird ganz besonders auf diese außergewöhnliche Wanderung eingestimmt werden.

Wer noch mehr auf den Spuren großer Maler und Dichter wandern möchte, kann das übrigens auf dem sogenannten Malerweg tun. Eine Woche raus aus dem Alltag und rein ins idyllische Elbsandsteingebirge - fast wie die Altmeister der Romantik, die dieser Route vorbei an den schönsten Plätzen des Elbsandsteingebirges schon vor rund 300 Jahren folgten...

Wandertipp: Der Caspar-David-Friedrich-Weg heute – die Eckdaten

Wegweiser am Caspar-David-Friedrich-Weg im Elbsandtseingebirge.
Wegweiser am Friedrich-Weg im Elbsandtseingebirge. © F. Rößner

Start / Ende: Krippen (bei Bad Schandau)
Dauer: 5,5 Stunden

Länge: ca. 15 km
Aufstieg / Abstieg: 370 Höhenmeter

 

Von Krippen aus führt der Weg am Mittelhangweg Richtung Schöna. Nach einem aussichtsreichen Abstecher auf die Kaiserkrone  geht es über den Wolfsberg und durch Reinhardtsdorf wieder zurück nach Krippen.

 

Kindereignung:

Die gesamte Strecke mit Kinder zu bewältigen ist nur empfehlenswert, wenn die Kinder bereits etwas älter und wandergeübt sind.

Besser ist es, nur einen Teil der Strecke zu erkunden.

 

 

Mit Kindern auf dem Caspar-David-Friedrich-Weg

Die gesamten 15 Kilometer mit Kinder zu bewältigen ist eher nicht zu empfehlen. Etwas ältere und wanderfreudige Kids werden das zwar sicher schaffen, wenn man sich den ganzen Tag Zeit nimmt und auch das Interesse an den Bildern und Ansichten vorhanden ist.

Für die meisten Familienauflügler ist es sicherlich besser und schöner, nur einen Teil der Strecke zu erkunden. Dafür bietet sich der Teilabschnitt Krippen - Schöna gut an. Dieser ist abwechslungsreich und hat einige Infotafeln. Außerdem lockt die Besteigung der Kaiserkrone, wo es auf den Treppen zu den Aussichtspunkten einiges zu Kraxeln gibt. Nach der Besteigung der Kaiserkrone kann man mit dem Bus 252 am Dorfplatz in Schöna wieder nach Krippen oder nach Bad Schandau zurückfahren.

Alternativ kann man natürlich vom Gipfel wieder bis zum S-Bahn-Haltepunkt Schmilka-Hirschmühle hinunter absteigen, wo S-Bahnen regelmäßiger fahren und mit der Fähre zum Eis essen nach Schmilka übergesetzt werden kann.

Das Jubiläumsjahr - der Maler im Mittelpunkt

Kombiniere deine Wanderung mit einem Besuch Dresdens!

 

Das Jubiläumsjahr zum 250. Geburtstag Caspar David Friedrichs wird mit zahlreichen Ausstellungen, Vorträgen und Festen gefeiert. Ab August 2024 präsentieren gleich zwei Häuser der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), das Albertinum und das Kupferstich-Kabinett, Meisterwerke des bedeutenden deutschen Künstlers. Unter dem Motto "Caspar David Friedrich. Wo alles begann" wird in Dresden der Höhepunkt des großen Jubiläumsjahres stattfinden.

 

Die Ausstellung im Albertinum stellt Caspar David Friedrich als Maler vor. Seine Gemälde werden zusammen mit Landschaftsbildern seiner Vorbilder, der Maler Jakob Ruisdael, Salvatore Rosa und Claude Lorrain, aber auch einiger seiner Zeitgenossen zu sehen sein.

 

Die Ausstellung im Kupferstich-Kabinett präsentiert seinen künstlerischen Prozess. Zu sehen sind hier Zeichnungen, die Friedrich auf seinen Wanderungen durch die Umgebung Dresdens und auf Reisen in die Heimat nach Greifswald und Rügen oder ins Riesengebirge machte.

 

 

Mit Hund unterwegs?

Der Caspar-David-Friedrich-Weg ist grundsätzlich gut für Wanderer mit Hund geeignet. Allerdings gibt es auch einige Eisengittertreppen und absturzgefährdete Passagen. Was für Hundewanderer auf dieser Route zu beachten ist, wird ausführlich im neuen Wanderbuch "Wandern mit Hund Elbsandsteingebirge" von Franziska Rößner beschrieben. Es erscheint in aktualisierter und erweiterter Form im Sommer 2024 im Bergverlag Rother (3. Auflage).

Auch sie hat vor einigen Jahren ihre Eindrücke vom Caspar-David-Friedrich-Weg in einem Blog-Beitrag zusammengefasst. Gemeinsam mit ihren beiden Berner Sennenhündinnen durchstreifte sie die Gegend um Reinhardtsdorf-Schöna und Krippen.

 

Sie stellte einige ihrer Fotos von dieser Tour für meinen Beitrag zur Verfügung.

Vielen Dank dafür an  Franziska Rößner / bergwandern-mit-hund.de